Eine Sexpuppe hat Anfang April einen Großeinsatz der Essener Feuerwehr ausgelöst. Spaziergänger hatten eine vermeintliche Leiche auf dem Baldeneysee treiben sehen. Jetzt ist klar, woher die Puppe kommt.
Die Feuerwehr ist direkt mit einem Großaufgebot ausgerückt. 30 Einsatzkräfte waren dabei. Vier Taucher, zwei Rettungsboote, ein Notarzt. Für die Feuerwehr ist eine Wasserrettung ein äußerst dramatischer Einsatz, sagt damals Feuerwehrsprecher Christian Schmücker. Bei Wassertemperaturen von 7 bis 9 Grad habe ein bewusstloser oder verletzter Mensch schlechte Überlebenschancen.
Mit dem Rettungsboot fahren die Feuerwehrmänner auf das Wasser, ziehen die mutmaßliche Leiche an Bord. „Zum Glück brach schnell großes Gelächter aus, denn wir konnten glücklicherweise schnell Entwarnung geben“, sagt Schmücker. „Es hat sich dann herausgestellt, dass es sich bei der vermeintlich leblosen Person um eine Anime Sexpuppe mit leuchtend roten Haaren gehandelt hat, die im Wasser trieb.“ Offenbar ein verspäteter Aprilscherz.
Mittlerweile hat sich der Fall aufgeklärt. Eine lokale Band hatte die Puppe am See in einem Musikvideo eingesetzt. Dabei sei sie abhanden gekommen. Die Musiker haben sich bei der Feuerwehr gemeldet und entschuldigt. Ursprünglich hieß es, dass die Bochumer Punk-Band “Die Kassierer” verantwortlich gewesen sei. Diese Information korrigierte die Feuerwehr nun allerdings, es handelt sich um eine andere Band.
Fußgänger sehen einen leblosen Körper in der Ruhr und alarmieren die Feuerwehr. Die kommt mit ihrem neuen Boot. Doch die vermeintliche Leiche ist aus Plastik.
Frauenbild: Puppe statt Partnerin?
Der Markt für hochpreisige Sexpuppe, sogenannte „Real Dolls“, wächst seit Jahren. Welche Einstellungen haben die Besitzer der Puppen gegenüber echten Frauen? Welche Auswirkung hat die Nutzung auf ihr Leben?
Diesen Fragen sind Prof. Dr. Johannes Fuß und Jeanne Desbuleux vom Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung der LVR-Universitätsklinik Essen nachgegangen. Heraus kam unter anderem: Je stärker die Puppe als Mensch gesehen wird, desto negativer fällt das Frauenbild aus. Die Forscher berichten im Journal of Sex Research.